Aus der KiTa Jeremia

Liebe Gemeinde,

sonst erzähle ich an dieser Stelle, was wir in der Kita alles gemacht haben. Diesmal kann ich nur berichten, was wir nicht gemacht haben. Corona hatte uns fest im Griff,
und von einem Tag zum anderen waren die Kitas zu und wir Erzieherinnen mussten uns andere Aufgaben suchen. Immer wieder kam die Frage auf, was machen Erzieherinnen ohne Kinder? Diese Frage ist durchaus berechtigt, aber fĂĽr einen gewissen Zeitraum
gibt es tatsächlich auch so genug zu tun. Die Sprachlerntagebücher der Kinder wurden aktualisiert, Elterngespräche wurden vorbereitet, die Gruppenräume wurden auf- und umgeräumt, Bastelangebote wurden vorbereitet und viel, viel Fachliteratur wurde gelesen.
Zusätzlich wurde noch im Garten gearbeitet und E-Mails mit Angeboten für die Familien versandt. Die Zeit verging wie im Flug und dann ging auch bei uns die Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, los. Angefangen haben wir
mit 2 Kindern, dann steigerte es sich langsam. Jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, haben wir acht Kinder zur Betreuung und in den kommenden Wochen werden es immer mehr werden. Das heißt für uns zu klären, wie wir damit umgehen. Abstandsregeln in der Kita?
Diese können wir Erwachsenen weitestgehend einhalten, aber die Kinder? Wenn Kinder zusammen sind, wird gespielt, gezankt, gekuschelt und das unabhängig
von irgendwelchen Abständen. Kinder wollen auch den Kontakt zu uns Erzieherinnen. Sie wollen kuscheln, getröstet werden und einfach mit uns spielen. Das geht mit Abstand nicht und das ist ein großes Problem. Mundschutz in der Kita? Auch das ist schwierig. Kinder müssen unsere Mimik erkennen können, um mit uns zu interagieren. Aber wir machen das Beste draus und hoffen, dass die Infektionszahl nicht wieder steigt.

Ich wünsche Ihnen und uns, dass wir alle gesund bleiben und hoffe, dass bei Erscheinen dieses Berichts wir uns schon wieder persönlich treffen können.
Ihre Sabine KoĂź

(Gemeindebrief Juni-August 2020)