Packen wir`s an!

Es ist wieder Sommer! Und immer dann staune ich besonders über die Schönheit der Schöpfung und labe mich daran. Der blaue Himmel, die Schäfchenwolken. Das pralle Grün der Bäume mit seinen Blüten und Früchten. Seen laden zum Baden ein. Berlin und Umgebung sind dann ein Paradies. Und Spandau mit all seinen Auen und Gewässern ganz besonders. Abends können wir noch lange draußen sitzen auf unseren Balkonen, in unseren Gärten und Biergärten. Das ist wirklich Urlaub pur. Auch im Alltag. Meist weht auch eine frische Brise, sodass die Wärme erträglich ist. Mein Herz ist weit, Mein Geist ist frisch, und meine Seele kann sich dem Jubel des Beters des Schöpfungspsalms 104 anschließen:

Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, 

Du bist sehr herrlich;

Du bist schön und prächtig geschmückt.

Licht ist Dein Kleid, das Du anhast.

Du breitest den Himmel aus wie einen Teppich;

Du baust Deine Gemächer über den Wassern.

Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen

und kommst daher auf den Fittichen des Windes,

der Du das Erdreich gegründet hast auf festem Boden,

dass es bleibt immer und ewiglich.

Und bei mir könnte fast so ein „Heile-Welt-Gefühl“ aufkommen. Wenn ich es nicht anders wüsste… Denn wenn wir so weitermachen, ist klar: 

Unsere Erde wird nicht immer und ewiglich bleiben. Zumindest nicht so, wie sie ist. 

Denn es ist eigentlich viel zu heiß für diese Jahreszeit. Der Wind weht zu heftig. Und es regnet zu wenig, sodass die Parks und Gärten alle schon vor Sommerbeginn wie ausgetrocknet scheinen. Der Grundwasserspiegel sinkt zusehends, und das Wasser wird knapp, die Waldbrandgefahr steigt. Oder es regnet viel zu viel, wie wir jetzt wieder im Saarland gesehen haben. Zu warm ist es allemal. Viele Menschen haben auch Kreislaufprobleme wegen der Hitze und wegen des Ozons. 

Der Klimawandel ist nicht zu leugnen! Freilich wütet er in fernen Ländern mit seinen Dürren, Stürmen und Fluten noch viel heftiger. Aber auch Europa ist nun betroffen. Und das merken wir nicht nur am heißen, trockenen Wetter oder auch am Hin und Her des Wetters, sondern

auch beim Einkauf. Manche Früchte werden immer teurer, weil sie ohne Riesenbewässerungssysteme oder künstliche Bestäubung gar nicht mehr genug Ertrag bringen würden. Auch mein geliebtes Olivenöl, mit dem ich Salate anrichte und mein Brot darin tunke oder auch koche… Es ist jetzt fast doppelt so teuer. Denn die Ernteerträge der Olivenbäume in Italien, Griechenland und Spanien sind merklich zurückgegangen. Und Olivenbäume sind wahrlich Hitze und Trockenheit gewöhnt.

Kurz, auch wenn es uns nicht passt: Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen. 

Vor unserer Haustür und in unserem Geldbeutel. Und deswegen dürfen wir es nicht nur der Politik und der Wirtschaft überlassen, hier das Ruder herumzureißen.

Auch wir können, nein, wir müssen etwas tun! Denn es ist gar nicht so schwer. Wir können versuchen, weniger Fleisch zu essen und weniger Dinge mit Einwegverpackungen zu kaufen. Wir können mit Bus und Bahn fahren anstatt mit dem Auto. Wir können Fair-Trade-Produkte kaufen, die es ja auch schon preiswert im Discounter gibt. So unterstützen wir nachhaltige Landwirtschaft. Und sicher gibt es noch viele andere kreative Ideen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, von Ökostrom-Nutzung über Vermeidung von Papierverschwendung bis zum Wassersparen.

“Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.”

So geht ein afrikanisches Sprichwort. Also, fangen wir doch einfach an, nach unseren Kräften etwas für unsere Umwelt zu tun. Denn das schulden wir nicht nur Gott und seiner Schöpfung, sondern auch unseren Kindern und Kindeskindern. Packen wir’s an!

Kommen Sie gut und umwelt-

freundlich durch den Sommer!

Herzlich,

Ihre Pfarrerin Axinia Schönfe