Ansicht von Außen (oben)
Ansicht des Innenraums (unten)

Einst wurde sie in den 60er Jahren vom Architekten Bodo Fleischer in Form eines Zeltes erbaut, um Christinnen und Christen, die hierher geflüchtet und in einer Baracke auf dem Friedhof in den Kisseln untergekommen waren, im wahrsten Sinne des Wortes Zuflucht zu gewähren. 

Neben der Kirche wurden ein Pfarr-/Wohnhaus und errichtet. Außerdem befand sich eine Kita in den Gemeinderäumlichkeiten. Vor der östlichen Wand der Kirche standen der Altar, das Taufbecken, die Kanzel und an der Wand hing ein Bronze-Kreuz. Gegenüber befand sich die Empore mit der Orgel. Süd-östlich der Kirche stand Glockenturm mit 4 Bronzeglocken, die von Petit & Gebr. Edelbrock gegossen wurden. Oben auf dem Glockenturm befindet sich das Kreuz.

Das Grundstück der Zufluchtskirche wurde inzwischen an den Bezirk Spandau verkauft, der dort ein Stadtteilzentrum errichten möchte. Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs und der hohen Schadstoffbelastung der Zufluchtskirche konnte diese dafür nicht weitergenutzt werden. Vielmehr musste die Zufluchtskirche abgerissen werden. 

Die Prinzipalstücke

Altar, Taufbecken und Kanzelstammen von dem Bildhauer Waldemar Otto. Er lebte etwa 30 Jahre in Berlin – vom Beginn seines Studiums nach dem Krieg bis zum Ende der siebziger Jahre. Der Reliefzyklus für die Zufluchtskirche entstand in den Jahren 1968-1972.1968 wurde Waldemar Otto beauftragt, den Altar, die Kanzel und das Taufbecken zu gestalten. Die Bronzereliefs, die er schuf, nehmen das Schicksal vieler Gemeindemitglieder auf: Einsamkeit, Hunger und Armut, Flucht und Tod durch den 2. Weltkrieg. Sie zeigen das Entsetzliche, das Menschen einander immer wieder zufügen. Und sie zeigen Hoffnung und Trost in der Gemeinschaft der Gläubigen.Virtueller Rundgang Zufluchtskirche