Erinnerungen & Erzählungen

Der Walnussbaum

Ich durfte mit einem Mann sprechen, der beim Aufbau der Kirche dabei war und sich später zusammen mit seiner Frau um die Pflege des Gebäudes und der Grünanlagen gekümmert hatte. Wir schauten zusammen auf den Walnussbaum im Innenhof, da fiel ihm eine Erinnerung ein.

Er erzählte, dass nach dem Bau der Jeremia-Kirche hier alles nur Sand war und da kam eines Tages eine Frau zu ihm und reichte ihm eine Pflanze, die noch nicht nach etwas aussah, was mal groĂź werden sollte. Der Mann berichtete mir mit einer Ăśberraschung im Gesicht, als wäre es gerade erst passiert. So wurde ihm die Pflanze gereicht und die Frau sagte zu ihm: „Hier nehmen Sie das und pflanzen Sie das da irgendwo ein.“ So schnell wie die Frau kam, war sie auch wieder gegangen. Er wunderte sich, da er die Frau nicht kannte und bedankte sich fĂĽr das Geschenk und gab dem Gewächs seinen Platz nahe der Jeremia-Statue im Innenhof. Das, was damals eine Pflanze war, ist heute ein Baum. Der Baum trägt FrĂĽchte und wie der Mann nun jetzt beim genauen Hinsehen feststellte, trafen die Samen des Baumes auf fruchtbaren Boden, so dass schon zwei weitere Pflanzen ihren Platz dort gefunden haben. So ist der Walnussbaum im Innenhof nicht nur ein geschätzter Schattenspender im Sommer, sondern dient auch als Kulisse fĂĽr verschiedene Anlässe. Am Ende hat man die FrĂĽchte, die auf fruchtbaren Boden fallen. Jahr fĂĽr Jahr.

Vielen Dank fĂĽr den besonderen Blick an den Mann, der mit mir eine seiner Erinnerungen teilte.

von Juliane Heger