Immanuel Beratung Spandau

Die Immanuel-Diakonie stellt sich vor 

Seit März 2018 ist die Immanuel Beratung Spandau in den Räumen unserer Kirchengemeinde angekommen. Sie umfasst Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, Allgemeine Sozialberatung und Wohnhilfe.

Offene Sprechzeiten:

! Zur Zeit nur nach telefonischer Voranmeldung unter: Tel.: 030 331 30 21 !

Dienstag 9 Uhr bis 11 Uhr und Donnerstag 15 Uhr bis 17 Uhr
FĂĽr GeflĂĽchtete | Dienstag 9-11 Uhr
In Arabisch | Donnerstag 9:30 bis 11:30 Uhr
In Farsi | Montag 15 bis 17 Uhr

Kontakt:
Immanuel Diakonie | Burbacher Weg 4
Tel.: 030 331 30 21 | Mail: beratung.spandau@immanuel.de
Internetseite: https://beratung.immanuel.de/wo-wir-sind/berlin-spandau/

JĂĽrgen Kroggel, der Leiter der Einrichtung, stellt sich und die Arbeit des Teams vor.

Lieber Herr Kroggel, wie wĂĽrden Sie Ihre Arbeit beschreiben?

Wir sind sowas wie der praktische Arzt im sozialen Bereich. Zu uns kann man mit jedem Anliegen kommen. Wir weisen niemanden ab, weil wir nicht zuständig sind. Wir haben drei große Arbeitsbereiche. Erstens die allgemeine Sozialberatung, da geht es um Hilfe in existenziellen Fragen. Zweitens die Schwangeren- und Schwangerschaftskonflikt-Beratung. Und drittens beraten wir Menschen, die Energie- und Mietschulden haben und etwa von Wohnungslosigkeit bedroht sind.

Können Sie uns Ihre Einrichtung kurz beschreiben?

Wir sind aktuell ein Team von 14 Mitarbeitenden. Wir arbeiten mit offener Sprechstunde: Die Menschen können zu uns kommen, wenn es brennt. Manchmal ist es ja auch dringend, da muss man schnell reagieren. Wir wollen aber auch die Hürden bewusst niedrig halten. Zur weiteren Beratung vergeben wir dann natürlich auch Termine. Im Bereich der allgemeinen Sozialberatung hatten wir im letzten Jahr etwa 2000 Kontaktgespräche; in den anderen Bereichen ist die Beratung oft intensiver, da brauchen die Fälle mehr Zeit und Einarbeitung. Leider müssen wir manchmal auch Menschen wegschicken, weil wir keine Kapazitäten mehr haben.

Wie kommen Sie denn eigentlich hierher?

Ich persönlich arbeite seit 35 Jahren in der Sozialberatung: zunächst in der Bezirksstelle des Diakonischen Werkes als Stelle beim evangelischen Kirchenkreis, dann, nach mehrmaligem Trägerwechsel, schließlich unter dem Dach der Immanuel-Diakonie. Die ist zwar ein großer Träger, doch unsere Beratungsdienste sind eher ein kleiner Arbeitsbereich. Alleiniger Gesellschafter aller Dienste ist die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde in Schöneberg, eine Baptisten-Gemeinde. Wir sind Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg. Wir waren lange in den Räumen der Caritas in der Hasenmark 3, mussten aber nun neue Räume finden, nachdem wir dort gekündigt wurden. Wir sind sehr froh und dankbar, hier am Standort Jeremia unsere diakonische Arbeit fortsetzen zu können.

Diakonie und Gemeinde – in welchem Verhältnis sehen Sie diese beiden Größen?

Das Miteinander von Diakonie und Gemeinde war mir immer ein Herzensanliegen. Ich bin überzeugt: Es gehört beides zusammen. Wenn es um Begleitung und Gemeinschaft geht, werden wir den Menschen als professionelle Beratungsstelle nie gerecht; da wäre es wunderbar, wenn diese in der Gemeinde eine Anlaufstelle haben. Umgekehrt können Menschen aus der Gemeinde oder aus ihrem Bereich unsere Beratung in Anspruch nehmen. Ich stelle mir vor, dass wir uns mit den jeweiligen Stärken gegenseitig unterstützen können.

Hätten Sie vielleicht ein Beispiel, was Sie als Möglichkeit der Zusammenarbeit sehen?

Ja, mir kam erst kürzlich in den Sinn: Gerade im Falkenhagener Feld gibt es ja viele ältere Menschen, die mit wenig Rente zurechtkommen müssen. Durch eine gesetzliche Änderung in der Sozialhilfe zu Anfang dieses Jahres kann es sein, dass einige dieser Menschen eine ergänzende Grundsicherung oder Wohngeld beziehen können. Darüber können wir doch mal eine Veranstaltung machen, oder? So können wir über die Gemeinde die Informationen streuen, für die individuelle Beratung wären wir bereit.

Sie haben mit Menschen zu tun, die in existenziellen Problemen stecken. Ist es manchmal schwierig, da Distanz zu wahren?

Das Kunststück ist, echt Anteil zu nehmen und doch das Problem des anderen nicht zum eigenen zu machen., Wenn ich selbst zu betroffen bin, kann ich dem anderen nicht helfen. Als Berufsanfänger war das noch schwieriger, ich musste es erst lernen. Als Christ denke ich: So wie Gott mir vergibt und mich annimmt, so möchte ich anderen Menschen begegnen. Natürlich gibt es auch schwere Fälle, die mir sehr nahe gehen. Da hilft mir meine Berufserfahrung, aber persönlich auch das Gebet und der Rückhalt meiner Familie.

Informationsflyer der Immanuel Beratung Spandau: